Montag, 28. September 2015

Flüchtlinge aus dem Osten und Süden in Deutschland



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Flüchtlinge aus dem Osten und Süden in Deutschland


 


 

 




Deutschland und Flüchtlinge
1.x.2015, 3.x.2015, 11.x.2015, . . .
von Stefan Wellershaus, 23972 OLGASHOF, ma.aryafrau@gmx.de

Dieser Text ist mein Versuch, das Problem zu verstehen und für Gastgeber und Gäste zu formulieren. Ab und zu wird es Erweiterungen geben.

Zu  Jawdat Said  siehe unten in Kapitel 8 

Die Ankunft der Flüchtlinge und anderer Menschen in Europa sind eine Herausforderung an uns und noch mehr an die Ankommenden selbst. Doch längst nicht alle Ausländer, die in Deutschland leben, sind Flüchtlinge. 
Angela Merkel sagte in einer Regierungserklärung am 24. September, „. . .  dazu gehört, daß wir von ihnen (den Flüchtlingen) erwarten, die Regeln und Werte zu respektieren, die unsere Verfassung vorgibt, und sich auf dieser Grundlage in unsere Gesellschaft zu integrieren, vorne weg mit der Bereitschaft, die deutsche Sprache zu erlernen und zu beherrschen." 

    Wir Europäer müssen –– das gebieten Menschlichkeit und die Freude am Gewinn dieser für uns neuen Menschen –– akzeptieren, daß sie zu uns kommen und unsere Lebensweisen, Denkweisen, Vorstellungen und Gebräuche in ihr Leben einbauen wollen. Es wird für alle schwer sein.  Wir Deutsche haben es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder verursacht, erlebt und bewältigt: besonders 1945 als nicht nur Millionen Deutsche aus den Ostgebieten in das Rest-Deutschland flohen sondern auch viele Menschen aus den anderen östlichen Völkern.

Kapitel 1:   Frau Merkel und ihre Regierung:  In diesen Tagen Ende September finden ich Frau Merkel als Bundeskanzlerin besonders konstruktiv. Sie trägt die Friedens-Chancen nicht nur nach Deutschland und Europa sondern auch in den Nahen Osten, indem sie das Gespräch mit dem syrischen Diktator Bashar al-Assad anregt. Mir scheint, dem kann er kaum ausweichen, will er „nicht sein Gesicht verlieren". 
Quelle:  

Kapitel 2:  an die europäischen Menschen, die Angst haben vor den so anderen Lebens- und Denkweisen der ankommenden Ausländer:   Das könnte das Schwierigste sein, denn trotz der vielen Türken, die bei uns leben, und trotz der Bücher von Karl May 1) und anderen sind uns die islamischen (moslemischen, mohamedanischen) Denkweisen und gesellschaftlichen Sitten immer weiter fremd geblieben. Und die Kirchen haben sich immer wieder  gegen eine Verständigung gewehrt und für eine Stimmung gegen den Islam und andere gearbeitet. Selbst die zugewanderten orientalischen Christen verschiedener Richtungen mögen uns unheimlich bleiben – zum Beispiel die Christen der Syrisch-katholischen Richtung (Patriarch von Aleppo) oder die Jesiden. –   Trotz aller Globalisierung, die uns viel Nutzen gebracht hat und für die wir dankbar sein können: das Erdöl, Erze und alle Folgeprodukte, die Reisemöglichkeiten, tropische Früchte und Hölzer, fremde Musik (Jazz usw), orientalische Spiritualität – fällt es uns schwer und den Bewohnern anderer Völker geht es ähnlich –, frei mit den Menschen fremder Kulturen zu verkehren.
1) zum Beispiel: „Durch die Wüste“, „Durchs wilde Kurdistan“, 
„Von Bagdad nach Stambul“, „In den Schluchten des Balkan“, 
„Durch das Land der Skipetaren“, 
die ich nicht alle gelesen habe, sowieso nur in meiner Jugend
Doch nicht nur das religiöse Bekenntnis bestimmt den Charakter der Ankommenden sondern jede einzelne Person und jedes einzelne Schicksal ist Ursache dafür. – und da bedarf es der ganz persönlichen Rücksichtnahme. Wenn es zu Streitereien zwischen Flüchtlings-Gruppen kommt, kann man davon ausgehen, daß die Leute lange und anstrengende Zeiten hinter sich haben und nun in engen und schwer zu verstehenden Situationen zusammen leben und leicht gereizt sind, daß ihnen die schöne orientalische Gelassenheit verloren gegangen ist.  Wir als Gastgeber müssen da sehr tolerant und liebevoll sein, vielleicht können einige von uns diese Gelassenheit zusammen mit unseren Gästen wieder aufbauen. Ich lese, daß da unsere Polizei sehr hilfreich ist. Zu „Massenschlägereien“  gibt es ein Interview mit Frau Lamya Kaddor:

Kapitel 3:  an die Ausländer, die nicht recht wissen oder wussten, was es für sie und für uns bedeutet, schnell mal nach Europa zu übersiedeln – Verlust der Heimat, Hoffnung auf Frieden, Sicherheit vor Verletzungen und Tod usw, eine neue, kaum vorstellbare Situation bei uns, auch manche Skepsis gegen Ausländer:  Wir sind sehr viel anders, haben andere gesellschaftliche Regeln, andere Bildungs-Ideale, haben eine Vielzahl von Dialekten und Sprachen (diese sind nicht einmal alle verwandt oder ähnlich) – im großen Gegensatz zu dem riesigen Areal der arabischen Sprache und so weiter.  Frau Merkel hat nicht umsonst – und ich hoffe, nicht vergebens – das Erlernen der deutschen Sprache angemahnt. Das wird für beide Seiten nützlich und schön sein – für zukünftigen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch und Freundschaften. Und jetzt, in dieser Situation, wo Euch das Leben in Deutschland so wichtig ist, wird es das Ankommen erleichtern.



Deutsch und Arabisch haben insofern gewisse Ähnlichkeiten, als sie beide sehr exakt sind (viel exakter als Englisch), und das wird Euch gefallen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen könnte Arabisch schnell eine modern-wissenschaftliche Sprache werden. Es haben sich schon viele Deutsche aufgemacht, den Zuwanderern das Deutsche zu zeigen und zu unterrichten, und Frau Merkel hat uns Mut dazu gemacht. 

Beispiel: an der Unversität Hildesheim wird „Deutsch als Zweitsprache“ gelehrt (taz 2.-4.X.2015, Seite 50 – www.taz.de) und auch anderswo. In dem genannten Artikel steht: „Wir wollen den Menschen einen Basiswortschatz vermitteln, mit dem sie sich im Alltag orientieren können“ – und auf dem sie beim intensiven Deutsch-Lernen aufbauen können. Einen solchen Basiswortschatz kann fast jeder Deutsch-Sprachige vermitteln !
  Die arabische Sprache ist Muttersprache für drei mal so viele Menschen wie die deutsche Sprache. Das riesengroße Verbreitungsgebiet hat zu einer Vielfalt von Dialekten geführt, die teilweise untereinander nicht verständlich sind. Dadurch, dass in allen arabischen Ländern die Hoch- und Schriftsprache von der ersten bis zur letzten Klasse an den Schulen gelehrt wird, gelingt es beispielsweise zwei Arabern aus Marokko und dem Irak sich nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich zu verständigen, indem sie sich nämlich auf ihr Schularabisch besinnen und versuchen, sich im sprachlichen Level soweit in Richtung Schriftsprache hochzuschrauben, bis sie auf eine Ebene kommen, wo sie einander verstehen. 
 (Das habe ich mir angelesen: Wikipedia, Arabische Dialekte". 
Ich kann fast kein Wort des Arabischen außer kitab, ha ha).
In Afghanistan wird hauptsächlich die paschtunische Sprache gesprochen, die dem persischen Farsi verwandt ist (Wikipedia: „Paschtunische Sprache"). In Eritrea werden gesprochen: Tigrinisch, Englisch, Tigre, Afar, Saho, Kunama (Wikipedia: „Eritrea"), in Nigeria Englisch . . .


Kapitel 4:  an Politiker und Beamte in Europa  in allen betroffenen Staaten und lokalen Ländern/Provinzen, an die Sozialgesetzgebung, die Gesundheits-Sorge, Erziehung und Ausbildung  . . .: Bis Ende 2015 werden in Deutschland über 80 Millionen Menschen leben, davon etwa  8 Millionen Ausländer (Zuwanderer, Flüchtlinge, Studenten, Arbeiter, Kaufleute  . . .), also 10 Prozent.  Allerlei staatliche, kommunale und wirtschaftliche Gegebenheiten müssen besonders den Flüchtlingen angepasst werden, und das hat ziemliche Eile. Am wichtigsten scheint mir, daß die behördliche Bearbeitung der Aufnahmen beschleunigt werden, ebenso der Ablehnungen. Die Einfügung in die sozialen Dienste, Versicherungen, Schulen und andere Lehrstätten, und in unsere Sprache usw. Das ist zum Mindesten notwendig um das Vertrauen der Zuwanderer nicht über das Unvermeidbare hinaus zu enttäuschen, aber auch, um sie schnell in unsere Prozesse ein zu gliedern. Doch auch an einer Sympathie-Werbung zwischen den anwesenden Kulturen und fremden Völkern muss gearbeitet werden.


 Kapitel 5:  an die zugewanderten Menschen, die sich fest in ihren angestammten sozialen Strukturen verankert fühlen:  ich denke besonders an die Verhältnisse zwischen Frau und Mann, von einer zur anderen Generation, zu Gastgebern, Vorgesetzten, Untergebenen, zu führende Politiker und Verwaltungen, an die echten oder eingebildeten religiösen Vorschriften, Ideen und Regeln, das Arbeits- und das Geldwesen  . . .   : Hier in Europa ist das alles anders, und wir erwarten von Euch, daß Ihr Euch viel Mühe gebt, das zu verstehen und Euch auch an dieser Stelle einzuleben – sonst wird das Zusammenleben nicht funktionieren.
Was meine ich mit „eingebildete religiöse Vorschriften, Ideen und Regeln“ ? In diesen Jahrhunderten der Säkularisierung (Verweltlichung) geschieht es oft – egal in welcher Religion –, daß wir uns nicht mehr an die alten Dogmen und Regeln gebunden fühlen, einmal, weil wir auch andere Religionen und Geisteshaltungen kennen lernen und deren Botschaften ein wenig schätzen lernen, und zum anderen, weil wir merken, daß etliche alte Dogmen in unserer Zeit keine feste Bedeutung mehr haben, nur noch leer sind, nur noch Schema sind. Da wird es umso dringender, daß wir das Wesentliche – alt oder neu – heraus schälen und ehrfurchtsvoll ins tägliche Leben einbauen. Hier in Europa sind solche Prozesse seit fünfhundert Jahren im Gang, in anderen Ländern begannen sie später oder – ich denke an´s indische Tantra oder den Buddhismus – früher (siehe mein Blog http://khajuraho-mein-tantra.blogspot.com/  ). Zu diesem Übergang braucht es eine gewisse geistige und spirituelle Stärke, die wir nicht alle haben und die gewiss einige von Euch mitbringen werden.
Kapitel 6:  gesellschaftliche Regeln: Am schwierigsten ist es, in einer anderen Kultur die erotischen und sexuellen Gebräuche und Regeln zu akzeptieren oder gar zu übernehmen. Denn sie sind meistens geheim und werden durch Schweigen und Kleidungssitten verborgen (vielleicht im Westen etwas weniger als im Osten). Wir im Westen fühlen uns da freier, doch das stimmt nur zum Teil, denn auch wir haben festgefahrene Vorstellungen, über die zum Teil wenig offen gesprochen wird. Als Beispiel die umfangreiche aber oft verdeckte Diskussion um das, was mit „Pädophilie" bezeichnet wird. In moslemischen Kulturen wird gerade dieses nicht so ernst genommen, und damit haben sie eine Lösung, die dort vielleicht schon seit Jahrhunderten getätigt wird.  
Auch unsere Wohn-, Ess-, Erziehungs-, Kleidungs-, Verkehrs-  . . . Gewohnheiten und Regeln sind anders als in fernen Kulturen und müssen von den Zuwanderern angenommen werden – oft gegen die eigenen anerzogenen und fest gefahrenen Überzeugungen. Denn hier sind nicht nur die Traditionen sondern auch das Klima und die Naturverhältnisse einschließlich Ernährung, Kleidung, Wohnen anders als zuhause und anpassungsbedürftig. Wahrscheinlich kann es da in den zugewanderten Gruppen, aber auch im Individuum zu psychischen Konflikten kommen – besonders wenn Zuwanderer aus sehr verschiedenen Kulturen hier nahe zusammen leben müssen. Ein gemeinsames Glaubensbekenntnis reicht zur Verständigung nicht aus. Viele eventuelle Psychosen können wahrscheinlich von europäischen Therapeuten nicht gelöst werden, da ihnen der Zugang zu den psychischen Strukturen der anderen Kulturen fehlt. Ich denke, es wäre gut, solche Fachleute hier zu haben.
Kapitel 7:  die Verantwortung, die jeder Mensch im eigenen Rahmen hat – für das Funktionieren der Gesellschaft und jetzt gerade für das Funktionieren des Einlebens der Gäste in unseren Ländern. Aber auch für das Funktionieren der Familie in der alten Heimat. Wer absichtlich in ein anderes Land zieht übernimmt eine große Verantwortung für die Gesellschaft der Gastgeber, für die eigene Familie (besonders die Kinder) und auch für die Gesellschaft zuhause, besonders wenn an Rückkehr gedacht wird. Wir als Gastgeber haben ebenfalls eine große Verantwortung, auch wenn wir den Zuzug der Flüchtlinge nicht geplant hatten. Denn sie sind Menschen, und wenigstens unsere christliche Tradition gebietet uns diese Verantwortung – und im weiteren Sinn die Liebe. 
Verantwortung bei den Flüchtlingen? Zum Beispiel zu lernen, was im Volk der Gastgeber üblich ist, wie gesprochen wird, dazu können auch Bücher helfen, und Gespräche, . . .
In aller Verantwortung liegt es auch, den Gästen nahezulegen und zu helfen, daß in ihrem Heimatland die Verhältnisse wieder so werden, wie es menschenwürdig ist. Und daß sie zurück kehren können. Hier hat insbesondere Frau Merkel an die Verantwortung der gesamten Menschheit appelliert, die Ursachen der Flucht zu bekämpfen bzw zu beseitigen. Ich persönlich würde das Wort „bekämpfen" nicht benutzen, denn verbal und emotional fordert das wiederum zu weiteren Kriegen und Kämpfen auf.
In unserer Verantwortung liegt es auch, mit unserer „Entwicklungshilfe“ nicht die natürlichen Ressourcen und die heimischen Arbeitsgewohnheiten und den sozialen Frieden zu zerstören, zum Beispiel durch Einführung von maschinellen Fischereitechniken (weltweit besteht eine große Überfischung), Transportmethoden, Förderung und Export von großen Massen an Bodenschätzen, wodurch die Reserven bald erschöpft sein werden, „Entwicklungshilfe“ durch Einfuhr von militärischen Methoden  . . ., alles kann schnell zu wachsender Arbeitslosigkeit und neuen Kriegen führen. Entwicklungshilfe sollte in Demut vor den Empfängern und als Reparatur einmal begangener Fehler geschehen. 
Kapitel 8:  welches sind in den Heimatländern die Ursachen der so vielfältigen Flucht? Wirkt da nicht auch eine nicht immer bewußte Massen-Psychose? 2) Ist das in allen Fällen Krieg? Gewiß auch andere ernst zu nehmende Ursachen wie wirtschaftliche Not, innenpolitischer Druck, Klima-Änderungen (Desertifikation = Austrocknung, zu Wüste werden durch westliche Technik, Klima-Zerstörung), soziale Mißstände, wirtschaftliche Ausbeutung durch die wirtschaftlich reichen Länder (zum Beispiel massenhafte Abholzungen, Müll und Schadstoffe und falsche Medikamente usw, die der Westen in die armen Länder bringt). Können wir in Europa uns an den Lösungen der Ursachen beteiligten – wie gesagt in Demut?  Trifft uns eine Schuld daran?   
      
      Ein Freund heute Abend:  mir scheint, daß weite Teile der islamischen Kultur noch nicht so weit emtwickelt sind wie wir in Europa: Wir haben die schlimmen Erfahrungen der beiden Weltkriege hinter uns, vielleicht ersehnen manche Moslems noch solche Erfahrungen."  

     "Niemand hat uns hier etwas zu essen oder zu trinken gegeben", klagt am Dienstag der 29-jährige Ahmad Al Beddawi aus Damaskus nach einer im Freien verbrachten kalten Nacht im Niemandsland zwischen Slowenien und Österreich. "Ihr wollt uns nicht als Flüchtlinge aufnehmen. Aber die Waffen aus Europa, Russland und den USA zerstören unser Land." - und wir im Westen verdienen daran. Hier sind auch die Gewerkschaften gefragt !

Jawdat Said (* 1931) ist ein syrischer, muslimischer Denker. Er vertritt die These, daß Gewaltausübung nicht mit dem islamischen Glauben vereinbar sei, und hat mit seinen Werken einen Ansatz für einen gewaltlosen Islam geschaffen. Seht in Wikipedia und in der Zeitung "graswurzel revolution" 403, November 2015, Seite 10.

 
Kapitel 9:  2) Wieso sind so viele unbegleitete Kinder und Jugendliche unter den Flüchtlingen? Sind die (in einer Massen-Psychose oder  -Hypnose) einfach mit gelaufen ohne zu wissen um was es geht? Oder sind die übrig geblieben bei Unfällen, in denen die Erwachsenen starben oder getrennt wurden?
Kapitel 10:  Massen-Psychose: Vergleich mit Wilhelm Reich´s Buch „Die Massenpsychologie des Faschismus“.  In der Ausgabe von 1997 (ISBN 3-462-01794-2) finde ich auf Seite 40 in der Fußnote etwa: Massenpsychose ist ein riesengroßer sozialer Tatbestand von historischem Gewicht –  doch ich habe in dem Buch nur wenig gelesen. –  Ernst Simmel  „entwickelt das Modell einer Massenpsychose, die es dem Einzelnen ermögliche, psychische Defizite zu kompensieren und – im Gegensatz zur isolierten psychotischen Person – psychisch vergleichsweise intakt und sozial integriert zu bleiben." (Wikipedia). –   Eine Erläuterung von Richard Picker über Massenpsychose findet sich hier:   https://www.youtube.com/watch?v=ekb5gFOlZ8s ,  https://www.youtube.com/watch?v=EdFd9h4H0b8  .
Wahrscheinlich ist Assad tatsächlich ein bedenkenlos zerstörender Diktator, doch ehe noch mehr Zerstörung und Tod das syrische Volk heimsucht, weil niemand anhalten kann, auch nicht die Opposition, könnte eine Verhandlung mit Assad nützlicher sein. Ich weiß, anfangs würde er das als ein hilfloses Zugeständnis der Opposition werten und sich als Sieger betrachten, da liegt gewiß ein großes Problem, das durch diplomatisches Geschick gelöst werden kann. Dazu gehört auf europäischer Seite eine gute Beratung der Politiker durch Fachleute, zum Beispiel Arabien-Kundige. Ein mäßigender Einfluß von Merkel und Putin – und Schutz-Garantien –  könnten ihn vielleicht zu einigen Zugeständnissen bewegen, vielleicht sind er und seine Militärs kriegsmüde. Vielleicht sehnen sie sich danach.
     Ich beobachte da die Bewegung des „Islamischen Staates“ und finde, daß es sich nicht im klassischen Sinn um eine religiöse Bewegung handelt, deswegen kann ich sie auch nicht fundamentalistisch nennen. Möglicherweise könnten wir Wilhelm Reich befragen und seine Bücher  studieren. Obwohl es ihm dabei um den Faschismus ging, mögen seine Erkenntnisse der Massen-Psychose auch zur Analyse des IS helfen. Ähnliches mag für Al-Kaida, Taliban und Boko Haram gelten. Ich kann mir vorstellen, daß sowohl diese Bewegungen als auch die Flucht-Bewegungen einiges an Massenpsychose in sich haben. Mir ist es wichtig, daß die Flüchtlinge sich bewußt und in großer Klarheit damit beschäftigen.  
Kapitel 11:  Gesucht werden „Auswege aus dem Krieg nur zusammen mit der Assad-Regierung" – so wird in einem Artikel in der Tageszeitung „Junge Welt" (Nr. 214, 2015, Seite 3) in einem Interview dargestellt – und auch Frau Merkel scheint sich dieser Möglichkeit zu nähern. Ich denke, wir sollten uns nicht ohne Bedenken an eine übertriebene (und vielleicht fest gefahrene) Macht-Politik der USA und Groß Britanniens hängen, die Assad unbedingt entfernt haben wollen (ich denke ohne genaue Pläne für ein Nachher zu pflegen). Das wird wahrscheinlich so ähnlich auslaufen wie in Libyen und im Irak, eigentlich ist der Irak-Krieg noch nicht beendet und hat seine Fortsetzungen im Krieg gegen den Islamischen Staat (IS) im Irak. Und Libyen ist ganz zerrüttet.  
 Kapitel 12: Gibt es andere Gründe für diese massenhafte Zuwanderung?  Vielleicht ist da eine Sehnsucht nach etwas, was wir in Europa haben aber die Herkunftsländer nicht:  zuerst sicher die Sehnsucht nach Frieden. Aber wohl auch die Möglichkeit auf Kosten anderer Völker, der Natur, der minderbemittelten . . . Profit zu machen, reich zu werden. Oder auch nur, unseren Luxus zu leben. Wie viele kommen, um sich an der Ausbeutung der Welt zu eigenem Profit zu beteiligen? Solchen Zuwanderern muß klar gesagt werden, daß sie hier auf eine heftige Opposition stoßen werden. Denn uns wird langsam bewußt: wer wirklich materiell reich werden will, kann das in den meisten Fällen nur auf Kosten der Natur oder anderer Menschen – außer solchen, wie zum Beispiel Künstlern, denen bewußt für ihre Leistung viel gegeben wird. 
Selbst wenn wir zugestehen, daß wir im Westen jene Länder ziemlich ausgebeutet haben, kann nun eine vollständige „Wiedergutmachung“ nicht funktionieren – rein aus den Gründen, daß nicht mehr so viel ausbeutbare Güter da sind, verbraucht durch das Wachstum der Welt-Bevölkerung und der Welt-Wirtschaft und die wachsenden Bedürfnisse.
Wo – besonders in den Tropen – landwirtschaftliche oder Forst-Produkte geerntet und exportiert werden, verarmen oft die Böden. Es ist selten möglich, sie von Europa aus fruchtbar zu halten, wie wir es hier tun durch Kompost-Düngung. Aber es ist möglich, sie von Europa aus auszubeuten. Der Kompost entstünde aus den nicht verbauten Holz-Anteilen (plus Späne, Rinden, Sägemehl . . .), aus den Obst-Resten, aus den Obst-Stielen und Hüllblättern, dem Verpackungsmaterial . . . Kunstdünger reicht nicht, wobei der auch oft aus Dritt-Welt-Ländern kommt.  Klima-Veränderung durch Maschinen (Abgase, Verschmutzung  . . .), Luft-Vergiftung, Überfischung, Wasser-Verschmutzung und -Übernutzung und -Verdampfung . . .  Erzeugung von sozialen Spannungen, Zerstörung der alt hergebrachten sozialen Strukturen, was alles schließlich zu Kriegen führt. . .  
Kommen Menschen zu uns, die ein politisches Ziel verfolgen, das uns schaden könnte? Ich denke an Mitglieder des Islamisches Staates (IS), an übertriebene politische Richtungen wie früher des Stalinismus oder Faschismus oder andere Idealisten.

 Doch der Unfriede im eigenen Land ist wohl die stärkste Ursache. „Mehr als sechs Millionen Menschen (= 20%) flüchteten in den letzten drei Jahrzehnten aus Afghanistan. Zerstörerische Kriege . . . haben dazu geführt.“ (taz 2.-4.X.2015 – www.taz.de) 



Kapitel 13: Sind wir in Europa Ursachen für die Flucht-Bewegungen? – ich meine nicht nur, daß unser Wohlstand und unsere in vielen Jahrhunderten erarbeitete Freiheit des Individuums anlocken, sondern auch unsere Art der „Globalisierung“ (Neo-Liberalismus), wodurch in jenen Ländern Armut oder Ausbeutung oder politische und soziale Unsicherheit und Verwirrung entstehen. Und die Möglichkeit, einander mit zerstörerischen Waffen zu bekämpfen, indem sie bei uns die „besten“ Waffen erwerben können: deutsche Waffen-Industrie? Insbesondere, wenn sie ein großes Einkommen haben, zum Beispiel durch Erdöl. Über die verderbliche Rolle der europäischen Waffen-Industrie sprechen unsere großmundigen Politiker nie, selbst Frau Merkel nicht !

 
Doch der Unfriede im eigenen Land ist wohl die stärkste Ursache. „Mehr als sechs Millionen Menschen (= 20%) flüchteten in den letzten drei Jahrzehnten aus Afghanistan. Zerstörerische Kriege . . . haben dazu geführt.“ (taz 2.-4.X.2015 – www.taz.de)

Wir liefern Panzer (= Zerstörung und Tod . . . und Flüchtlinge !) und bekommen Erdöl, den Motor unserer Wirtschaft ! Das Erdöl ist ziemlich billigein großés Extrathema.

– Und unser kapitalistisches Wirtschaftssystem inklusive Ausbeutung und politische Tätigkeit, usw. Da sind etliche Prozesse der Ausbeutung:  Abholzen urtümlicher, bisher nur gering genutzter Wälder, die das örtliche Klima bewahren. Dadurch werden Flächen geschaffen um Pflanzenbau und Viehwirtschaft zu betreiben. Doch in tropischen Gebieten bleiben solche Flächen oft nur einige Jahre fruchtbar anstatt der in Millionen von Jahren entstandenen, fruchtbaren Urwälder, und werden dann zu unfruchtbaren, ausgetrockneten Flächen, die sich auch nicht selbst schnell wieder regenerieren. Weitere Zerstörung anderer Ökosysteme durch unsere Tätigkeiten.

Kapitel 14:  Bevölkerungswachstum in jenen Ländern ohne daß die einheimische Wirtschaft mit wächst. – wieso wächst die Bevölkerung im Gegensatz zu vor-kolonialen Zeiten? Das ist ein großes Thema: Mangel an Familienplanung (vielfach auf Druck der Kirchen), verbesserte Medizin (obwohl ich daran nicht glaube 1)), oder waren früher die Gesundheiten der Kinder so schlecht, daß viele starben (das glaube ich in intakten Ur-Gesellschaften nicht)?
Kapitel 15:   1) Familienplanung:  Ich vermute, daß in Zeiten vor den europäischen Einflußnahmen, also vor der Kolonialisierung, die Menschen – auch in Ureinwohner-Gesellschaften – Methoden hatten, die Familien klein zu halten mittels örtlicher Methoden, zum Beispiel mit gewissen Kräutern oder sexuellen Methoden zur Verhütung von Schwangerschaft, zum Beispiel Tantra-Methoden, zum Beispiel andersartige sexuelle Bedürfnisse (siehe meinen Aufsatz „Blonde Clarissa: http://friedas-liebe.blogspot.de/2012/07/dreizehntens-unsere-liebe-clarissa-und.html ) und daß kirchliche „Moral“ (die von den neuen Machthabern der Kolonialmächten durchgesetzt wurden) diese alten Methoden zerstörte. – In alten Zeiten mag das Matriarchat die Familienplanung gesteuert haben, was im Patriarchat verloren gegangen ist, besonders durch die patriarchalen Herrsch-Systeme, vorwiegend der Kirchen.
Kapitel 16:  Aufbau von kapitalistischen Systemen, die die alten sozialen Strukturen zerstören, zum Beispiel Kinderarbeit, Arbeit fern der Familie oder dem Dorf (Bergwerke, große Farmen, Seefahrt . . .). 
Kapitel 17:  der „Nutzen“ der zugewanderten Arbeitskräfte für unsere Wirtschaft: ´Flüchtlinge könnten Wirtschaftswunder bringen`:  Da die Flüchtlinge ihre Heimat zurückließen, seien sie hochmotiviert, so der Daimler-Chef  Dieter Zetsche auf der IAA. … (Quelle: FAZ 15.09.2015:    http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/iaa/daimler-chef-zetsche-fluechtlinge-koennten-neues-wirtschaftswunder-ausloesen-13803671.html  ) . Weiter in FAZ:
„In den vergangenen Wochen strömten zehntausende Flüchtlinge nach Deutschland. Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht darin jedoch vor allem eines: Eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.
Mehr als 800.000 Menschen in Deutschland aufzunehmen, sei eine Herkulesaufgabe, sagte Zetsche am Montagabend im Vorfeld der IAA in Frankfurt. ´Aber im besten Fall kann es auch eine Grundlage für das nächste deutsche Wirtschaftswunder werden – so wie die Millionen von Gastarbeitern in den 50er und 60er Jahren ganz wesentlich zum Aufschwung der Bundesrepublik beigetragen haben.`
Natürlich sei nicht jeder Flüchtling ein brillanter Ingenieur, Mechaniker oder Unternehmer, so Zetsche. Aber wer sein komplettes Leben zurücklasse, sei hoch motiviert. ´Genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes und überall in unserem Land.` Studien zufolge drohten fast 40.000 Lehrstellen unbesetzt zu bleiben. Deshalb müssten Flüchtlinge in Deutschland willkommen geheißen werden. `Wer an die Zukunft denkt, wird sie nicht abweisen.´
Herr Zetsche meint gewiß das quantitative Wachstum. Damit werden aber die Probleme in den südlichen Ländern nur verschlimmert und der Druck zur Auswanderung vergrößert – denn die Klimaveränderung, die durch die „moderne“ Technik zunehmend verursacht wird, zwingt in vielen Ländern die Bewohner zur Auswanderung – trotz der internationalen Klima-Konferenzen (beginnend in Rio de Janeiro 1992, demnächst in Paris), deren Erkenntnisse am Ende nicht umgesetzt werden.
Was wir aber benötigen, wird als das qualitative Wachstum bezeichnet. Ob das aber den Zielen und Bestrebungen der Zuwanderer entspricht, müsste erst noch erfragt werden – ist sicher für viele schwer verständlich, weil es nicht den unmittelbaren Bedürfnissen entspricht. Es bedeutet, daß nicht weiter die Erde belastet wird – und damit die Bewohner der Herkunftsländer und deren Flüchtlinge auch. Und schließlich wir auch.  Qualitatives Wachstum bedeutet nachhaltiges Wirtschaften (= sustainable economy). Johannes Heimrath beschreibt 2012 in seinem Buch „Die Post-Kollaps-Gesellschaft, Wie wir mit viel weniger viel besser leben werden – und wie wir uns heute schon darauf vorbereiten können  (ISBN 978-3-942166-78-2)  viele Aspekte.

Kapitel 18: Europa und Flüchtlings-Schicksale im 20. Jahrhundert. Über die "Wolfs-Kinder" 1945 seht hier: 
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fimg.welt.de%2Fimg%2Fbildergalerien%2Fcrop106630297%2F5086934305-ci3x2l-w900%2FNachkriegszeit-Kind-mit-Puppe.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fgeschichte%2Fzweiter-weltkrieg%2Farticle111199331%2FWas-ich-erlebt-habe-ist-zu-viel-fuer-ein-Leben.html&h=600&w=900&tbnid=OlkHW7yKvME8SM%3A&docid=J5hvGNqdXdjOxM&ei=qsgxVpr_H4GWsAGG85PACQ&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1945&page=18&start=277&ndsp=17&ved=0CPEBEK0DME84yAFqFQoTCJr8r6GS58gCFQELLAodhvkEmA




weitere Internet-Literatur:

Angela Merkel am 23.ix.2015, Ausschnitte hier:
http://www.gmx.net/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/merkel-ruft-globalen-kampf-flucht-vertreibung-30952302
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Regierungserklaerung/2015/2015-09-24-regierungserklaerung.html

mit Wladimir Putin:
http://www.gmx.net/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/merkel-ruft-globalen-kampf-flucht-vertreibung-30952302

Angela Merkel will Gespräche mit Baschar al-Assad:
http://www.gmx.net/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/angela-merkel-syrien-diktator-assad-verhandeln-30952020

Wladimir Putin: Welche Pläne verfolgt er in Syrien?
http://www.gmx.net/magazine/politik/wladimir-putin-plaene-verfolgt-syrien-30910960

Merkel für Gespräche mit Assad über Frieden in Syrien:
http://www.gmx.net/magazine/politik/merkel-gespraeche-assad-frieden-syrien-30953212

Bevölkerung wächst durch Zuwanderung auf 81,2 Millionen:
http://www.gmx.net/magazine/politik/bevoelkerung-waechst-zuwanderung-812-millionen-30952152

Özlem Tasel (40) in Dortmund:
http://www.gmx.net/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/fluechtlingskrise-freiwillige-helfer-dortmund-schaffen-stadt-30949972

Asylrechtsverschärfung: Scharfer Widerspruch aus der Zivilgesellschaft:
http://www.proasyl.de/de/news/detail/news/asylrechtsverschaerfung_scharfer_widerspruch_aus_der_zivilgesellschaft/ 

Meine Links seht oben !



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